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Bürger gehen gegen Windkraft in Warrenzin auf die Barrikaden 

Credit:  Veröffentlicht: 09.03.2024. Von: Anke Krey. nordkurier.de ~~

[Citizens take to the barricades against wind power in Warrenzin]

In der Region wird derzeit vielerorts über die Pläne für den Ausbau der Windkraft diskutiert. Auch in Warrenzin überlegen Bürger, wie sich sich dagegen wehren können.

Gegen den Vorentwurf 2023 des Regionalen Planungsverbandes Mecklenburgische Seenplatte, der Vorranggebiete für Windenergieanlagen ausweist, formiert sich auch im Demminer Bereich Widerstand. Denn „um bis zum Jahr 2045 die Treibhausgasneutralität in Deutschland sicherzustellen“, so das Dokument, müssen in der Planungsregion bis Jahresende 2032 „mindestens 2,1 Prozent der Regionsfläche für die Windenergienutzung zur Verfügung gestellt werden”.

Anblick von Industriegiganten

Und die „Potenzialfläche Nr. 4, Beestland“, mit einer Fläche von 301 Hektar haben die Planer zwischen Beestland, Barlin, Zarnekow und Warrenzin platziert. Drönnewitz ist durch den Wald zumindest etwas abgeschirmt, doch bei der Höhe der modernen „Windmühlen“ werden selbst die Anwohner in Upost, Wolkow, Deven und Dargun den Anblick dieser Industriegiganten „genießen“ können. Sie haben nun eine Bürgerinitiative gegründet, um sich dagegen zur Wehr zu setzen.

Einer der Betroffenen ist Jens Müller. Der Industriedesigner und Ingenieur war viele Jahre für Airbus tätig. „Ich habe 15 Jahre in Hamburg gelebt, doch ich wollte da weg, und habe mir gezielt einen Ort zum Leben gesucht“, berichtet er. Der Freiberufler hat in Beestland ein Grundstück gekauft, „und viel Geld und Lebensenergie investiert, um in dieser herrlichen Landschaft in einem schönen Haus leben zu können.“

Vogelzuggebiet mir Rast- und Futterplätzen

„Wir wohnen direkt an der Peene. Das ist ein Vogelzuggebiet mit wichtigen Rast- und Futterplätzen“, sagt Dagmar Geist. Lidia Heyne nickt: „Wir leben zwischen zwei Naturschutzgebieten, und wenn in diesem Bereich Windkraft den Vorrang erhält, dann wird der Naturschutz mit Füßen getreten.“ „Wir sind vor fünf Jahren aus Delmenhorst hierher gezogen“, erklärt ihr Ehemann Gerd Heyne, „wir wollten in der Natur leben. Und eigentlich ist Upost sehr schön.“

Windenergieanlagen passen da nicht hin, denn das seien ja auch touristisch wertvolle Gebiete, sind sich die Anwohner einig. Doch auf der Karte der Planer sei das Gebiet „nicht einmal hellrot“, was darauf hinweisen würde, dass es einentlich schützwürdig sei. „Wir haben auf den Feldern Kraniche und Gänse – so viele, dass man früh am Morgen manchmal sein eigenes Wort nicht versteht“, sagt Dagmar Geist. Viele Feriengäste kämen, um das zu erleben – „doch wenn die Windräder kommen, dann ist das natürlich vorbei.“

Hohe Bedeutung für die Natur

Jens Müller verweist auf die Potenzialflächenanalyse der Raumplaner aus dem Jahre 2018. Damals war festgestellt worden, dass es zwischen Beestland und Zarnekow „8700 Hektar unzerschnittenen landschaftlichen Freiraumes“ gibt, und dass sich diese Fläche in einem Rastgebiet von Wat- und Wasservögeln mit sehr hoher Bedeutung befindet.

Das Trebeltal ist nicht nur für Kraniche ein wichtiges Rast- und Futtergebiet. (Foto: Ralf Scheunemann)

„Der betroffene Bereich zwischen Trebel und Peene weist zudem eine hohe Konzentration von Großvögeln wie Seeadler, Fischadler und Rotmilan auf, die das Gebiet im Rahmen ihrer Nahrungsflüge queren“, heißt es in dem Papier. „Windenergieanlagen mit Höhen von bis zu 200 Metern und höher würden diese gegenüber hohen technischen Bauwerken sensible Landschaft erheblich beeinträchtigen.“ Der Landschaftsraum sei im regionalen Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte 2011 als Tourismusentwicklungsraum und nach dem Landesraumentwicklungsprogramm M-V 2016 als Vorbehaltsgebiet Tourismus ausgewiesen.

„Im Ergebnis der Gesamtabwägung weist der Regionale Planungsverband die Potenzialfläche zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände und zum Schutz des sehr hochwertigen Landschaftsraumes nicht als Eignungsgebiet aus“, schrieben die Experten seinerzeit. Und nun soll all das nicht mehr gelten?

Während die Projektentwickler den Landbesitzern pro Windkraftanlange eine Jahrespacht von mehr als 200 000 Euro anbieten, befürchten andere Gewerbetreibende, dass ihnen die Windenergie den Boden unter den Füßen wegschlagen wird. „Viele Nachbarn betreiben Ferienwohnungen“, sagt Jens Müller. „Die leben vom Tourismus.“ Doch wenn sich 800 Meter weiter Windenergieanlagen drehen, dann ist das ganz sicher vorbei. „Aber das interessiert unsere Politiker nicht. Ich kann auch mein Haus nicht mehr verkaufen und wegziehen, weil das dann keiner mehr haben will.“

„Es wird entschieden, ohne vorher mit den Menschen zu reden, die von den Entscheidungen betroffen sind“, befürchtet Carmen Kieckhefel aus Beestland. In der Gemeindevertretung wurde über diese Planung breits heftig diskutiert, berichtet sie. Etwa 130 Anwohner waren anwesend, „das ganze Gemeindehaus war proppevoll, und das ist ja auch richtig, denn wir sind alle betroffen.“

Hohe Kosten für die Bürger

Die Leute haben es satt, betont Jens Müller: „Wir ertragen es nicht mehr, dass gegen die Bürger des Landes regiert wird.“ Die Energiepolitik bringe derzeit hohe Kosten für die Bürger, während die Gewinne in private Taschen fließen. „Die haben das große Geld, und deshalb machen die auch die Gesetze.“

Um sich Gehör zu verschaffen, haben die Betroffenen nun in Warrenzin eine Bürgerinitiative gegründet. Sie hat derzeit elf Mitglieder. „Wir sammeln schon Unterschriften, und wir denken auch darüber nach, Banner dauerhaft im Gemeindegebiet aufzuhängen, ähnlich wie in Beggerow“, sagt Lidia Heyne.

Source:  Veröffentlicht: 09.03.2024. Von: Anke Krey. nordkurier.de

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