June 26, 2025
Germany

Rotorblatt plötzlich gebrochen: Dabei ist Windpark gerade erst in Betrieb gegangen

Veröffentlicht:12.06.2025 · Von: Udo Roll · nordkurier.de

[This wind turbine didn’t spin for very long: In a wind facility near Lübz, a rotor blade snapped on one of the turbines that had recently gone into operation.]

An der Anlage in einem Windpark bei Lübz knickte ein Rotorblatt ab. (Foto: privat)

In einem erst kürzlich in Betrieb gegangenen Windpark bei Lübz hat es die erste Havarie gegeben: Aus bislang ungeklärter Ursache ist an einer der bis zu 164 Meter hohen Windkraftanlagen ein Rotorblatt gebrochen, wie der Anlagenhersteller Nordex auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte.

Bei dem Störfall, der sich bereits am vergangenen Freitag ereignete, seien Teile des beschädigten Rotorblattes heruntergefallen, erklärte der Unternehmenssprecher. Verletzt wurde dabei niemand. Die Unfallstelle sei umgehend weiträumig abgesperrt worden, sagte der Sprecher weiter. Angaben zur Schadenshöhe machte er nicht. Die Anlage ist außer Betrieb.

Experten sollen Bauteile begutachten

Experten sollen noch in dieser Woche damit beginnen, die genaue Ursache für den Flügelbruch an der Turbine zu ermitteln. Dafür werden nach Unternehmensangaben auch heruntergefallene Fragmente des beschädigten Bauteils analysiert. Mithilfe von Drohnen seien bereits Luftbildaufnahmen von dem havarierten Windrad gemacht worden, teilte der Nordex-Sprecher weiter mit.

In dem Windpark Werder 2 sind nach Nordex-Angaben sieben Anlagen vom Typ N163/5x mit einem Rotordurchmesser von 163 Metern und einer Nabenhöhe bis 164 Metern errichtet worden. Die Windräder haben demnach eine Leistung von rund fünf Megawatt. Den Herstellerangaben zufolge schalten sich die Energieerzeuger bei einer Windgeschwindigkeit von 10,8 km/h ein – bläst der Wind mit rund 94 km/h, erfolgt die Abschaltung.

Andere Windanlagen laufen weiter

Die sechs anderen Windräder vom Typ N163/5x in Werder 2 wurden nach der Havarie kurzzeitig abgeschaltet und überprüft, wie der Nordex-Sprecher erklärte. Bei der Kontrolle der Leistungsparameter seien keine Auffälligkeiten oder Abweichungen festgestellt worden. Die Anlagen seien daraufhin wieder in Betrieb genommen worden.

Inwieweit die Havarie im Windpark die Behörden beschäftigen wird, war am Dienstag noch unklar. Eine Antwort vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt als Genehmigungsbehörde stand am Dienstabend noch aus.

Windräder fingen auch schon Feuer

Dass Windkraftanlagen plötzlich flügellahm werden, ist schon des Öfteren vorgekommen. So zeigen Handyaufnahmen einen ähnlichen Störfall an einem Windrad an der Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg: Mit einem lauten Knall brach an der Anlage bei Strasburg ebenfalls ein Rotorblatt ab.

Windräder gingen auch schon in Flammen auf. Im Januar 2024 etwa musste die Feuerwehr zwei Anlagen bei Demmin und Greifswald kontrolliert abbrennen lassen, da Löschen unmöglich war. Der Sachschaden ging in die Millionen.


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