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Riesiges Rotorblatt von Windkraftanlage abgebrochen
Credit: Veröffentlicht: 26.06.2025 · Von: Heiko Schulze · nordkurier.de ~~
[A loud bang – then the rotor blade of a wind turbine crashed to the ground from a height of 123 meters. The accident occurred on a hill in the Lübbenow wind farm.]
„Es war ein Geräusch, als würde ein Trecker eine Ladung Feldsteine abkippen“, schildert Carmen Flemming den Moment des Unglücks. Die Betreiberin des Rosenhofes Flemming in Karlstein war gerade mit ihrem Mann Maik dabei, die Pflanzen zu wässern, als sie der laute Knall hochschrecken ließ.
Anlage ging im September 2019 in Betrieb
Es waren keine Pflastersteine, die auf den Boden prasselten, sondern ein circa 70 Meter langes Rotorblatt einer Windkraftanlage vom Typ V150 (Vestas Deutschland).
Laut Energieportal des Landes Brandenburg war diese 123 Meter (Nabenhöhe) hohe Anlage am 26. September 2019 in Betrieb genommen worden. Errichtet wurde sie im Windpark Lübbenow 3 zwischen Karlstein und Trebenow (Uckerland). Eine Anfrage des Uckermark Kurier zur möglichen Ursache des Unglücks beim Betreiber Notus Energie in Potsdam blieb bislang unbeantwortet.
Es ist nicht das erste Unglück dieser Art in der Region. Am 3. Januar 2017 war es zu einem ähnlichen Vorfall an einer Windkraftanlage zwischen Zichow und Passow in Nähe der B166 gekommen. Dort war über Nacht das Rotorblatt einer 2003 in Betrieb genommenen Anlage abgebrochen. Der Betreiber des Windrades, die EnergieKontor AG Bremen, zeigte sich damals gegenüber dem Uckermark Kurier völlig überrascht von dem Vorfall. Nach den Worten von Unternehmenssprecher Stefan Eckhoff war es bis dato der erste derartige technische Defekt.
Türme aus Sicherheitsgründen gesprengt
Zur Ursachenerforschung wurde damals ein Gutachten in Auftrag gegeben. Vermutet wurde ein Defekt an einem der Sensoren der Pitch-Regelung. Diese sorgt dafür, dass sich die Rotorblätter bei zu starken Böen oder Sturm aus dem Wind drehen.

Von dieser Windkraftanlage zwischen Karlstein und Trebenow (Uckerland) brach am 24. Juni eines der über 70 Meter langen Rotorblätter ab. (Foto: Heiko Schulze)
Auch das uckermärkische Windenergieunternehmen Enertrag AG hatte zu diesem Zeitpunkt solche Vorfälle bereits begutachten lassen, nachdem Anfang Dezember 2016 eine Anlage bei Grimmen (Vorpommern-Rügen) umgestürzt war.

Die Trümmer des abgebrochenen Rotorblattes, das 123 Meter in die Tiefe stürzte. (Foto: Heiko Schulze)
Am 3. Februar 2023 war nach kurzer Standzeit im Prenzlauer Ortsteil Güstow der dritte Turm einer gerade erst errichteten Windkraftanlage gesprengt worden. Er gehörte zu bundesweit 18 Anlagen des Typs Nordex 149, von dem eine im September 2021 wegen eines Fabrikationsfehlers im Ruhrgebiet eingestürzt war. Danach waren alle baugleichen Anlagen vorsorglich außer Dienst gestellt worden, der Uckermark Kurier berichtete.
Eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion im August 2023 zu Unglücksfällen und Havarien an Windkraftanlagen im Land Brandenburg beantwortete das brandenburgische Umweltministerium laut rbb 24 damals mit fünf Unfällen innerhalb von zweieinhalb Jahren.
Eine umfassende Statistik scheint es im Land Brandenburg allerdings nicht zu geben, wie aus der Antwort der Landesregierung vom 10. Juni 2025 auf eine Kleine Anfrage von Mitgliedern der AfD-Fraktion hervorgeht. Auf die Frage, wie viele Windkraftanlagen (WKA) in den vergangenen fünf Jahren im Land Brandenburg zurückgebaut wurden, musste die Landesregierung einräumen: „Uns liegen keine vollständigen Daten über den tatsächlich durchgeführten Rückbau von WKA vor, da hierzu keine landesweite statistische Erfassung erfolgt.“ Gleichlautende Antwort gab die Landesregierung auf die Frage, wo und von wem die Materialien recycelt oder wohin das Material der rückgebauten WKA verbracht wurde?
Dass derzeit weitere WKA rund um Karlstein, Bandelow und Schönwerder errichtet werden, sehen Carmen und Maik Flemming mit unguten Gefühlen. Die ständige Geräuschkulisse bei zunehmendem Nordwest-Wind sei zeitweise unerträglich, auch für die Gäste ihres Cafés „Dornröschen“. Ihre private Sitzecke hinterm Haus hätten sie bereits verlegen müssen, um Ruhe zu finden: „In einer der Anlagen rattert und klappert es in einem der Flügel gewaltig.“
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Tag: Accidents |