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Rotorblatt macht den Abflug
Credit: Der tonnenschwere Flügel einer Windkraftanlage stürzt bei Grevesmühlen 100 Meter in die Tiefe | Gadebusch-Rehnaer Zeitung | vom 30. Dezember 2015 | www.svz.de ~~
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Bei einer Havarie in Nordwestmecklenburg hat ein Rotorblatt einer Windkraftanlage buchstäblich den Abflug gemacht. Der 50 Meter lange Flügel löste sich von der Anlage in der Nähe von Questin bei Grevesmühlen, wirbelte durch die Luft und krachte anschließend auf ein Feld. Menschen wurden bei dem Zwischenfall nicht verletzt, wie der Geschäftsführer des Unternehmens Windprojekt Börgerende, Carlo Schmidt, auf SVZ-Anfrage erklärt. Er betont, dass nach dem Vorkommnis der Bereich durch Polizei und Feuerwehr gesichert werden konnte. Wie hoch der Schaden ist, stehe zurzeit noch nicht fest.
Ein Gutachter soll herausfinden, wieso das sechs bis acht Tonnen schwere Rotorblatt den Abflug machen konnte. Unklar ist derzeit auch, ob die restlichen Rotorblätter der Anlage gegen neue ausgetauscht werden müssen.
„Wir haben so etwas auch noch nicht erlebt, haben bislang schon mehr als 300 Anlagen gebaut“, sagt Carlo Schmidt vom Unternehmen Windprojekt Börgerende. Er ist seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Windbranche tätig.
Das 50 Meter lange Rotorblatt war aus einer Höhe von 100 Metern (Narbenhöhe) auf das Feld gestürzt und bohrte sich bis zu einem Meter tief in die Erde. Durch die Wucht des Aufpralls platzten vermutlich auch die Nahtstellen.
Zum Zeitpunkt der Havarie sollen in Nordwestmecklenburg Windgeschwindigkeiten von 37 bis 54 km/h geherrscht haben. Das entspricht den Windstärken fünf bis sieben.
Für Michael Roolf vom Aktionsbündnis Freier Horizont ist der Zwischenfall bei Questin ein Beleg dafür, dass es auch bei der Windenergie ein Restrisiko gebe. „Zurzeit erleben wir in MV, dass Windräder immer dichter an Wohnbebauungen und stark frequentierten Straßen wie Autobahnen gebaut werden. Das birgt ein unkalkulierbares Risiko in sich“, warnt Roolf.
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Tag: Accidents |