May 24, 2014
Germany

Entscheidung ist gefallen: Vorerst Stopp für Windrad an Friedenseiche

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Hofgeismar. Auf dem Warthübel bei Hombressen wird auch in den nächsten zwölf Monaten keine Windenergieanlage gebaut werden können. Das hat das Regierungspräsidium (RP) in Kassel jetzt der Stadt Hofgeismar mitgeteilt.

Ein privater Investor plant, auf dem Warthübel, in der Nähe der Friedenseiche, eine Windkraftanlage zu errichten.

Der Antrag für die 2,3-Megawatt-Anlage mit einer Nabenhöhe von 140 Metern und einer Gesamthöhe von rund 200 Metern war im Januar vergangenen Jahres gestellt worden.

Sowohl die Stadt Hofgeismar als auch der Ortsteil Hombressen wollen jedoch den Warthübel auf jeden Fall von Windkraftanlagen frei halten. Die Flächen sollen für Landwirtschaft sowie Natur- und Landschaftsschutz reserviert werden. Eine Windkraftanlage würde nicht nur das Naturdenkmal Friedenseiche, sondern auch das Bodendenkmal Steinerne Warte sowie das gesamte Landschaftsbild erheblich stören, argumentiert die Stadt. Um das zu verhindern, entwickelt sie für dieses Gebiet den Flächennutzungsplan weiter.

Darüber hinaus sollen auch die Bereiche östlich von Schöneberg und Hümme von jeglicher Bebauung durch Windmühlen frei gehalten werden. Das Verfahren dazu läuft seit April vergangenen Jahres. Vor diesem Hintergrund hat das Parlament Anfang April beschlossen, beim RP zu beantragen, für ein weiteres Jahr das Genehmigungsverfahren für die Windkraftanlage auf dem Warthübel auszusetzen. Diesem Antrag hat der RP jetzt stattgegeben. Denn in die Planungshoheit der Kommune könne auch das RP nicht eingreifen, heißt es im Antwortschreiben an den Investor.

“Wir wollen keine Verspargelung der Landschaft”, sagt Bürgermeister Heinrich Sattler, sondern die Windkraft an einer Stelle konzentrieren. Diese Stelle soll der Heuberg im Westen der Stadt sein. Hier soll nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung ein Windpark entstehen, an dem sich auch die Bürger beteiligen können.

Ob allerdings der Heuberg einmal Windkraft-Standort wird werden können, ist längst noch nicht geklärt. Denn der bewaldete Berg ist bislang nicht im Entwurf des Teilregionalplans Energie als Windvorranggebiet ausgewiesen. Zudem liegt er in einer Nachttiefflugzone der Bundeswehr. Hält das Militär an seinem Veto fest, dann werden hier keine 200 Meter hohen Anlagen gebaut werden können.

Nicht zuletzt könnte auch das Naturschutzrecht der Windkraftnutzung auf dem Heuberg entgegenstehen. Denn auch hier fliegen noch Brutpaare des Rotmilans. Die Art ist so streng geschützt, dass gegen sie kein Windradbau möglich ist. (geh)


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