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Krukow: Protest gegen Windkraft
Credit: Von Silke Geercken, vom 17.07.2012, ln-online.de ~~
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[Citizens’ initiative “Against the Wind” calls for immediate referendum. Doctor warns of health dangers.]
Bürgerinitiative „Gegen den Wind“ fordert einen unverzüglichen Bürgerentscheid. Arzt warnt vor gesundheitlichen Gefahren.
Krukow – Bürgerinitiative „Gegen den Wind“ fordert einen unverzüglichen Bürgerentscheid. Arzt warnt vor gesundheitlichen Gefahren.
Das Thema Windkraftanlage hat die Initiative „Gegenwind in Krukow“ auf den Plan gerufen. Sprecher Bernhard Wieck kritisiert das bisherige Vorgehen und fordert eine „saubere Kommunikation“ zwischen Gemeinde, Kreis und Land unter Beteiligung der etwa 15 Leute starken Interessengruppe.
In der kleinen Gemeinde (190 Einwohner) zwischen Juliusburg und Lauenburg ist die Welt eigentlich noch in Ordnung. Man kennt sich, und man respektiert sich. Große Auseinandersetzungen untereinander kennen die Bürger nicht. Nun aber droht Unfrieden. Im Rahmen der Regionalplanung zur Ausweisung von Eignungsflächen für die Windenergienutzung gibt es einen von Anlagenbauer E.N.O Energy (Rerik) vorgelegten Entwurf, der eine geeignete Fläche zwischen Krukow, Juliusburg und Schnakenbek vorsieht. Während Juliusburg und Schnakenbek grünes Licht gegeben haben, gibt es in Krukow noch keine endgültige Entscheidung. Ein 2011 gefasster Beschluss der Gemeindevertretung befürwortet zwar grundsätzlich die Ausweisung einer Fläche, aber eine konkrete Fläche ist noch nicht benannt.
Bernhard Wieck möchte rechtzeitig agieren und fordert einen Bürgerentscheid, für den bereits im Jahr 2010 genügend Unterschriften gesammelt worden waren. „Wir haben erfahren, dass es bereits diverse Besprechungen unter den Gemeinden mit dem Amt Lütau gegeben hat, obwohl überhaupt noch nicht fest steht, dass die Anlage gebaut werden kann. Die von E.N.O. eingezeichnete Fläche ist mit rund 800 Metern zu dicht am Dorf. Die Energiewende ist viel zu schnell gelaufen. Der Bürger muss nun die Blitzentscheidung der Bundesregierung ausbaden.“ Wieck fordert einen Energiemix aus verschiedenen Quellen „im angemessenen Verhältnis“ sowie die schnelle Durchführung eines Bürgerentscheids. Bis zum 11. Juli mussten die Stellungnahmen der Gemeinden und Privatleute zur Teilfortschreibung der Regionalpläne abgegeben werden.
Wieck kritisiert die Belästigung durch Lärm und Schattenwurf, die neuen Abstandsfestlegungen (800 m von Ortschaften) und befürchtet Wertminderung der Häuser. „Die Windräder müssen 200 m hoch sein, um entsprechende Leistungen zu bringen. In Lütau sind sie nur 100 Meter hoch, das reicht nicht. Nur Grundeigentümer von Windeignungsflächen verdienen gut daran, und wir dürfen das über höhere Strompreise auch noch bezahlen.“
Auch der Krukower Arzt Dr. Alexander Richter die vorgesehene Fläche ab. „Als Bürger dieser Gemeinde fühle ich mich hintergangen, als Arzt habe ich die Pflicht, auf gesundheitliche Risiken derartiger Anlagen hinzuweisen. Er fordert einen Mindestabstand von 2,5 Kilometern, damit die Wohnhäuser vor tieffrequentem Schall geschützt sind. Die ausgewiesene Fläche und Krukow seien durch eine breite Bodensenke getrennt. „So bündeln sich tieffrequente als auch hörbare Schallanteile, komprimieren sich und werden am Ende der Bodensenke, an der direkt die Wohnhäuser von Krukow liegen, ein Maximum erreichen“, schreibt er und fordert einen Bürgerentscheid.
Diesen soll es laut Bürgermeister Mathias Ohle geben, wenn das Land die detaillierte Planung vorgelegt hat. „Erst danach werden wir in die Planung einsteigen. Da fünf von sieben Gemeindevertretern befangen sind, muss der Beschluss über einen Bürgerentscheid erfolgen. Wir halten an unserer Forderung fest, dass ein Mindestabstand von 1000 Metern gewahrt werden muss“, sagt Ohle. Da sich die Gemeindevertretung bereits am 26. Oktober 2011 grundsätzlich für die Bereitstellung von Windeignungsflächen ausgesprochen habe, bedürfe es keines neuen Beschlusses.
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